GOTTWALD
PAINBODY ENCICLOPEDIA
«Durch Selbstmitempfinden
frei werden von altem Schmerz.»
Definition: Der «Schmerzkörper» ist eine sehr hilfreiche Wortschöpfung von Eckhart Tolle. Darunter wird die Summe des Leidens, das wir im Lauf unseres Lebens in uns selbst ansammeln verstanden. Der «Schmerzkörper» hat sich aus unseren gewohnten, ständig wiederholten Reaktionen auf dieses Leiden gebildet. Man kann diesen «Schmerzkörper» sogar messen und beobachten. Zum Beispiel durch bildgebende Verfahren in bestimmten Arealen in unserem Gehirn. Eine Traumatisierung zum Beispiel hinterlässt dort ihre Spuren. Die Stimmen in unserem Kopf führen ein Eigenleben, oft fühlen wir uns diesen Stimmen ausgeliefert. Das, was wir denken oder fühlen, füllt uns ganz aus, es ergreift wie Besitz von uns. Dazu braucht es oft nur einen bestimmten Anlass und sofort reagieren wir so, wie wir es gewohnt sind und wie unser «Schmerzkörper» schon immer darauf reagiert hat. Auf diese Weise ernähren wir den «Schmerzkörper» immer wieder. Aber dieses Gefühl hat mehr mit den Erinnerungen zu tun, als mit der aktuellen Situation. Mit diesem Thema setzt sich Rokko in diesen Arbeiten auseinander. Er beschäftigt sich dabei auch mit dem eigenen «Schmerzkörper» und mit den sogenannten «vererbten Traumata». Der Inspiration für diese Serie geht auch sein grosses Interesse für die menschliche Psyche voraus. «Diese Arbeiten geben mir eine tiefe und kraftvolle Verbundenheit mit mir selbst». Die Enzyklopädie ist eine überblickende Anordnung des Wissens einer bestimmten Zeit und eines bestimmten Raumes, welche Zusammenhänge darstellt. Wie auf einer Lehrtafel. Die aus Traumata entstandenen «Schmerzkörper» versucht Rokko zu erfassen, zu beschreiben. Ihn interessiert wodurch sie entstehen und wie sie genährt werden. (Pain Body Encyclopedia, 2021-)